Implantologie
Die zahnärztliche Implantologie hat innerhalb des Fachgebiets der
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in den letzten 20 Jahren
einen zunehmenden Stellenwert erlangt. Durch Weiterentwicklung der
Materialien und des Implantatdesigns sowie
die kontinuierliche Verbesserung der Operationstechniken ist
es heute in fast allen Fällen möglich, dem Wunsch der Patienten
nach funktionell und ästhetisch ansprechendem implantatgetragenen
Zahnersatz zu entsprechen. Implantate finden Einsatz z. B. zur
Versorgung von Lücken im Front- oder Seitenzahnbereich und bieten
somit eine Alternative zu herkömmlichen Brücken, die das
Beschleifen von Pfeilerzähnen erforderlich machen. Gerade bei
Verlust von bereits mehreren Zähnen kann oftmals ein
herausnehmbarer Zahnersatz zugunsten einer festsitzenden
Versorgung vermieden werden. Im Kiefer mit geringem
Restzahnbestand oder im unbezahnten Kiefer kann durch
zahnärztliche Implantate der Sitz der herausnehmbaren Prothese
entscheidend verbessert oder in vielen Fällen sogar wieder
eine festsitzende Versorgung erreicht werden. Häufige
Patientenwünsche sind hierbei die Verbesserung des Halts einer
Unterkiefer-Totalprothese oder die Gestaltung eines
Oberkiefer-Zahnersatzes ohne Bedeckung des Gaumens durch die
Prothese. Beides kann durch die Insertion von Implantaten erreicht
werden.
Die wichtigste Voraussetzung für die Zufriedenheit des Patienten
nach Versorgung mit dem implantatgetragenen Zahnersatz ist jedoch
die realistische Einschätzung des erreichbaren Ergebnisses.
Übertriebene Erwartungen sollten schon in der Planungsphase
mit Ihnen als Patientin / Patient besprochen und
relativiert werden. Und in bestimmten Fällen sollte sogar von
einer Implantation abgeraten werden oder zumindest auf die
eingeschränkte Prognose der Implantatversorgung hingewiesen
werden. Diese differenzierte Indikationsstellung mit der
Option, nicht immer jedem Patienten alles zu versprechen, was
hinterher möglicherweise nicht gehalten werden kann, ist Teil
unserer Praxisphilosophie. Dieser verantwortungsvolle und ethisch
von mir zu vertretene Umgang mit Ihnen als Patient und
Ihren Erwartungen und Wünschen unterscheidet uns von manchen
Mitbewerbern, deren chirurgische und implantologische Kompetenz
zwar geringer, deren Außendarstellung aber aggressiver ist.
Diagnostik und Behandlungsplanung
Entscheidend für den Erfolg der Implantation ist eine exakte
Befunderhebung (Diagnostik) und die sich anschließende
Behandlungsplanung, die sich an den Wünschen und Bedürfnissen der
Patientin / des Patienten orientieren muss. Ein großer Vorteil
unserer mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen
Facharztausbildung ist sicherlich das medizinische Wissen
zusätzlich zur zahnmedizinischen Ausbildung, was die Einschätzung
und Risikoabwägung bezüglich Allgemeinerkrankungen (z. B.
Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Blutungsneigungen etc.)
erleichtert. Mindestens genauso wichtig ist jedoch die genaue
Absprache mit Ihrer Zahnärztin / Ihrem Zahnarzt, da die
prothetische Versorgung durch sie / ihn erfolgt. Ein erfolgreich
gesetztes und eingeheiltes Implantat ist nur dann ein gutes
Implantat, wenn es auch exakt an der Stelle im Kiefer steht, wo es
von Ihrer Zahnärztin / Ihrem Zahnarzt funktionell und
ästhetisch ansprechend prothetisch versorgt werden kann.
In der Mehrzahl der Fälle kann die Implantatplanung mit Hilfe
konventioneller Röntgendiagnostik erfolgen. Bei schwierigeren
Kiefer- bzw. Knochenverhältnissen führen wir eine dreidimensionale
Planung mit Hilfe eines DVT (Digitale Volumentomographie) oder CT
(Computertomographie) sowie einer speziellen
Offline-Navigationssoftware durch.
Therapie
Aufgrund unseres implantologischen Tätigkeitsschwerpunkts können
wir in unserer Praxis die Produkte vieler namhafter
Implantathersteller anbieten. Die Entscheidung für ein bestimmtes
Implantatsystem wird im Einzelfall unter Berücksichtigung der
individuellen Anforderungen und des Gebissbefundes in Abstimmung
mit Ihrem weiterbehandelnden Zahnarzt getroffen.
Allerdings gibt es auch Situationen, in denen das Setzen von
Implantaten nur mit deutlich größerem Aufwand oder Risiko eines
Implantatverlusts möglich ist. Hierzu zählen verschiedene
Allgemeinerkrankungen des Patienten oder schwierige anatomische
Verhältnisse wie z. B.
- extremer Knochenabbau nach langjähriger Versorgung mit konventionellen Prothesen,
- Knochendefekte durch vorangegangene Operationen (z.B. Wurzelspitzenresektionen) oder
- Zahnbetterkrankungen (Parodontose).
Es ist uns jedoch in vielen Fällen möglich, durch den Einsatz von
Knochenersatzmaterialien, Verpflanzung von eigenem Knochen aus
Spenderregionen innerhalb (und in selteneren Fällen auch
außerhalb) der Mundhöhle ein ausreichendes Knochenangebot zu
schaffen, um eine gleichzeitige oder nachfolgende Implantation zu
ermöglichen. Speziell im Oberkiefer-Seitenzahnbereich ist das
Knochenangebot häufig durch die darüberliegenden luftgefüllten
Kieferhöhlen begrenzt. Durch schonendes Anheben des
Kieferhöhlenbodens mit Einlagerung von Knochen oder
Knochenersatzmaterial (Sinuslift) kann das erforderliche
Knochenangebot für Implantate mit einer sehr hohen Erfolgsaussicht
geschaffen werden.